Ich, Johannes,
sah vom Aufgang der Sonne her
einen anderen Engel emporsteigen;
er hatte das Siegel des lebendigen Gottes
und rief den vier Engeln,
denen die Macht gegeben war,
dem Land und dem Meer Schaden zuzufügen,
mit lauter Stimme zu und sprach:
Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu,
bis wir den Knechten unseres Gottes
das Siegel auf die Stirn gedrückt haben!
Offenbarung des Johannes 7, 2–3
Ohne Glauben an das Gute erscheint die Welt dunkel, eine erdrückende Realität ohne Licht am Ende des Tunnels. Ein Individuum ohne Gottvertrauen resigniert, denn es sieht sich schnell als Opfer eines blinden Schicksals.
Die Antwort des Christentums darauf ist Liebe, Glaube und Hoffnung. Doch wie erkennen wir, dass wir uns nicht selbst täuschen? Das Apendix zur „gewöhnlichen“ Hoffnung ist die Furcht. Ich fürchte etwas, daher „hoffe“ ich, dass etwas passiert (oder eben nicht passiert). Die christliche Hoffnung hat jedoch als Grundlage den Glauben an Christus und die Liebe Gottes im Herzen. Wahrhaftiges Hoffen birgt im Hier und Jetzt die Seeligkeit, da sie eine Antworten auf unser irdisches Dilemma gibt, wie uns die Bergpredigt lehrt: „Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
Zu Allerheiligen, dem 1.November 2020, lädt die Gemeinde Sankt Barbara bei den Jesuiten in Krakau um 14.30 Uhr zum deutschsprachigen Gottesdienst. Die Texte der ersten und zweiten Lesungen und des Evangeliums an diesem letzten Sonntag im Jahreskreis sind: Offb 7, 2-4.9-14, 1 Joh 3, 1-3, Mt 5, 1-12a. Es zelebriert Pater Szczepan Urbaniak SJ.
Für die musikalische Gestaltung der Messe sorgt der Organist und Kantor Dr. Łukasz Mateja.
Herzlich willkommen!
Beitragsbild:
Károly Ferenczy
Die Bergpredigt
1896
Magyar Nemzeti Galéria, Budapest