Einen Fremden sollst du nicht ausnützen oder ausbeuten,
denn ihr selbst seid im Land Ägypten Fremde gewesen.
Ihr sollt keine Witwe oder Waise ausnützen.
Wenn du sie ausnützt
und sie zu mir schreit,
werde ich auf ihren Klageschrei hören.
Mein Zorn wird entbrennen
und ich werde euch mit dem Schwert umbringen,
sodass eure Frauen zu Witwen und eure Söhne zu Waisen werden.
Ex 22, 20–23
Ezechiel, lebte im 6. Jahrhundert vor Christi und wirkte in der Zeit des Babylonischen Exils der Israeliten als Prophet und seine Schriften sind Teil des Alten Testaments. Wer sie liest, wird feststellen, dass vieles sich in den Worten Jesu im Neuen Testament wieder findet, manches wirkt wie von Ezechiel beeinflusst und es lässt sich bei tiefer Betrachtung – als Ankündigung der Moral Christi auslegen. Doch besonders heute, in Zeiten globaler Veränderungen, Verirrungen und Versuchungen, welche uns alle herausfordern, sollten die Gebote der Mit-Menschlichkeit über allen menschengemachten Bestimmungen stehen. Auch nach zweieinhalb Jahrtausenden gelten die sozialen und wirtschaftlichen Satzungen der gottgewollten Mitmenschlichkeit: Schonung von Frauen, Elenden und Armen; dem Hungrigen Brot geben; die Nackten bekleiden, Verzicht auf Zins und Zuschlag; Fairness im Handel und für alles was sonst noch ansteht: Unrecht vermeiden, Gerechtigkeit suchen, Reue.
Am Sonntag, dem 25. Oktober 2020, lädt die Gemeinde Sankt Barbara bei den Jesuiten in Krakau um 14.30 Uhr zum deutschsprachigen Gottesdienst. Die Texte der ersten und zweiten Lesungen und des Evangeliums an diesem 30. Sonntag im Jahreskreis sind: Ex 22, 20-26, 1 Thess 1, 5c-10, Mt 22, 34-40. Es zelebriert Pater Szczepan Urbaniak SJ.
Für die musikalische Gestaltung der Messe sorgt der Organist und Kantor Dr. Łukasz Mateja.
Herzlich Willkommen!
Beitragsbild:
Francesco di Antonio del Chierico
Urbino Bibel
1476-78
Manuskript (Ms. Urb. lat. 1, 2, 2 volumes)
Apostolische Bibliothek, Vatikan